JULIAN KERKHOFF - „THE PRESENCE OF THETYS“
Julian Kerkhoff lebt und arbeitet in München und Berlin. So beschäftigt sich der Zyklus “The Presence of Thetys” mit den gewaltigen Umwälzungen im Erdzeitalter des Jura vor rund 200 Mio. Jahren, als der einstige Superkontinent “Pangaea” zu zerbrechen begann. Am östlichen Rand dieser schier unvorstellbaren Landmasse befand sich eine gewaltige Meeresbucht, benannt nach einer Titanin der griechischen Mythologie, die Thetys. Ihre Überbleibsel sind unter Anderem im heutigen Mittelmeer begriffen und ihr einstiger Meeresboden bildet heute an vielen Stellen europäisches Festland. In diesem Sinne ist dieser prähistorische Ozean, dessen zeitliche Dimension sich unserer Vorstellungskraft entzieht, nach wie vor vorhanden. Er, oder vielmehr Sie, hat nur die Gestalt gewandelt.
Wie scheinbare Fossilien laden die Arbeiten von Julian Kerkhoff in Gestalt von Gipsabformungen und im Enkaustikverfahren (Wachs) bearbeiteten Gipstafeln die Betrachtenden dazu ein, sich auf einer nonverbalen Ebene mit diesen sowohl zeitlich wie auch dimensional schwer greifbaren Maßstäben in Bezug zu setzen. Der fortwährenden Transformation und ihrer Bedeutung für uns soll in einer stillen, räumlichen und vermeintlich zeitlosen Erfahrung begegnet werden.
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